Pressemitteilung zur neuen KiTa-Finanzrichtlinie der Stadt Werder

FWS_Presseerklärung_KiTaFR

(Hier gibt es Hintergrundinformationen für Eingeweihte)

 

In der SVV am gestrigen 1.10.2015 verabschiedeten die Abgeordneten mehrheitlich eine neue  Finanzrichtlinie (KiTa FR) für die Finanzierung der Kindertagesbetreuung in Kitas freier Träger.

Der Entwurf der Verwaltung war auf Grund der Diskussionen in den letzten Wochen und Protesten aus der Elternschaft wiederholt und deutlich geändert worden. Letztendlich wurde gestern eine Übergangsfinanzierung beschlossen, die den Kitas die Umstellung auf wesentlich andere und geringere städtische Zuschüsse erleichten und Einbrüche bei der Zahl der angebotenen Betreuungsplätze und der Qualität der Betreuung vermeiden soll.

Da die Zugeständnisse erst in den letzten Stunden vor der SVV bekannt wurden, können die finanziellen Folgen noch nicht beurteilt werden.

Auf jeden Fall wird die neue Kita FR die Arbeit von Verwaltung und Freien Trägern komplizierter machen, weil  jedes Jahr neue Zuschussanträge ohne konkreten Rahmen gestellt und abgearbeitet werden müssen.

Eine Klarstellung verlangen die Zahlen, die Bürgermeisterin Saß  in der mündlichen Einleitung zu der Beratung der Kita FR vortrug. Sie nannte Kosten der Freien Träger pro Platz für 2012 und stellte ihnen (wesentlich niedrigere) Kosten der städtischen Kitas gegenüber.

Wir können weder die Zahlenangaben zu den städtischen Kitas beurteilen und nachvollziehen, noch die anderer freier Träger.

Aber die  Zahlen,  die von ihr für die Kita der Freien Waldorfschule Werder vorgetragen wurden, sind nicht zutreffend.

Die Sach- und Betriebskosten einschließlich Verwaltungskosten,  für die nach bisherigen Verträgen die Stadt Werder aufkommen musste, betrugen 2012 in der Kita der Freien Waldorfschule  pro Kind und Monat 198 €.  Die Personalkosten beliefen sich auf 170 € pro Kind und Monat.  Also insgesamt 368 € und nicht wie vorgetragen 592 €.

Im Vergleich dazu stehen die von Frau Saß genannten 474 € pro Platz in städtischen Kitas.

Alle  Freien Träger haben seit 2006 völlig transparente Kosten.  Dies liegt am System der Regelkostenermittlung, das der Landkreis für die Festsetzung  der Zuschüsse entwickelt hat.

Leider wurden im Verlauf der Diskussion der letzten Wochen von der Stadtverwaltung solche Zahlen für die städtische Kitas nicht vorgelegt.

Und  in der Diskussion der SVV war zu unserem Bedauern keine Bereitschaft der Verwaltung und der sie tragenden Faktionen CDU und SPD zu verspüren, 2 Arbeitsgruppen zusammen mit den freien Trägern einzurichten: Eine für die Erarbeitung von Grundlagen für Elternbeitragsordnungen und eine zweite für den Abgleich von Kosten für Kita Plätze. Damit könnte nämlich auch  eine öffentliche Diskussion über Qualität der Betreuung in allen Einrichtungen und der Besserung der Versorgung offen und sachlich geführt werden.

Dieter Dörflinger